Ausflug in eine Höhle und eine besondere Autofahrt

Gestern haben wir einen Ausflug in eine Höhle gemacht. Am Höhleneingang habe ich meine erste Begegnung in Costa Rica mit einem Froschlurch gemacht: eine Kröte. Allerdings war das nicht gerade eine schöne Begegnung, da die Kröte schon verletzt war und ich mir dann auch noch anschauen musste wie sie von einem Jungen aus Versehen zertreten wurde.

Die Höhle wäre in Deutschland sicher nicht für Touristen zugänglich gewesen. Man musste öfter mal klettern oder durch sehr schmale Gänge durchkriechen, durch die sicher nicht alle Touristen passen. Besonders schön waren in der Höhle die Bäche und Wasserfälle. Es gab darin auch verschiedene Tiere, zum Beispiel große Spinnen und große, grillenähnliche Insekten, außerdem haben wir einen grünen Fisch gesehen und jede Menge Fledermäuse. Auch wenn es viele schöne Fotomotive gegeben hätte bin ich letztendlich doch froh, dass ich meine Kamera im Auto gelassen habe. Als wir aus der Höhle rauskamen waren wir nämlich alle komplettt nass, das wäre sicher nicht gut gewesen für meine Kamera.

Umso mehr Fotomotive boten sich mir dann auf der Rückfahrt:

Sechs Tukane, ein Baum voll von weißen Vögeln und eine Faultiermutter mit Baby.

Ich wollte ja unbedingt mal ein Faultier sehen, da war es ziemlich viel Glück, dass ich aus dem Auto heraus ein graues Bündel sah und rechtzeitig erkannte, dass es ein Faultier war. Dass es sogar zwei waren erkannten wir erst, als wir schon mit dem fotografieren anfingen.

Sonstiges

Meine Gastfamilie nennt mich seit ein paar Tagen „Jas“, es hat ein bisschen gebraucht, bis ich verstanden habe, dass ich gemeint bin (sie sprechen das „J“ anders aus als in Deutschland). Als ich dass aber verstanden hatte habe ich immer noch nicht auf den Spitznamen reagiert, weil ich ihn nicht gewöhnt bin, inzwischen reagiere ich aber darauf.

Meine Gastschwester hat mir gezeigt, wie sie einen Rubik‘s Cube löst (dieser 3×3 Würfel mit den verschiedenen Farben, den man verdreht). Da mich das sowieso schon immer fasziniert hat, wenn jemand so einen Würfel lösen konnte und ich das auch können wollte, habe ich beschlossen, dass ich das jetzt auch lerne. Mit Algorithmen kriege ich es auch schon hin, allerdings verstehe ich nicht immer warum ich was drehen muss.

Was in Costa Rica anders ist als in Deutschland

1. Im Auto schnallt man sich nur an, wenn man in die Stadt fährt. Wenn man auf dem Land fährt, braucht man keinen Gurt (egal wie Stark die Schlaglöcher und wie steil die Hügel sind).

2. Jede und Jeder hat hier mindestens einen Hund. Ich habe schon ein paar Familien kennengelernt und die hatten, ausnahmslos alle, mehrere Hunde. Meine Gastfamilie hat inzwischen übrigens fünf Hunde.

3. Das Toilettenpapier wird hier nicht in die Kloschüssel geworfen, sondern in einen Mülleimer.

4. Die Schule fängt zwar erst im Februar an, aber mir sind jetzt schon einige Unterschiede aufgefallen:

– An allen Schulen hier trägt man eine Schuluniform.

Meine Gastfamilie hat mich gefragt, ob ich lieber eine Hose oder einen Rock tragen möchte als Schuluniform. Da habe ich geantwortet, dass ich lieber Hosen trage. Als ich aber herausgefunden habe, dass alle Mädchen in der Schule einen Rock tragen, habe ich mich aber doch für einen Rock entschieden.

– So etwas wie Klassenfahrten gibt es hier nicht.

– Die Schule fängt in Costa Rica schon um sieben Uhr an.

– Die Beziehung zwischen Lehrer_innen und Schüler_innen ist hier wesentlich freundschaftlicher als in Deutschland. Als wir in der Stadt eingekauft haben, haben wir einige Lehrer getroffen, die meine Gastschwester umarmt haben, als ob sie beste Freunde wären.

– Für jedes Fach wird genau vorgeschrieben, was man braucht. Bei einem Taschenrechner kann ich es ja noch verstehen, wenn aber sogar gesagt wird wie viele Seiten die leeren Bücher haben müssen, die hier anstelle von College-Blöcken benutzt werden, finde ich es ein bisschen übertrieben…

5. Obst und Gemüse, insbesondere Zitrusfrüchte werden hier mit Zucker oder mit Salz gegessen.

Mein Flug und die ersten beide Tage in Costa Rica

Mein Flug war länger als geplant:

Nach ca. achteinhalb Stunden Flug nach Toronto hätte ich eigentlich ein bisschen über fünf Stunden Aufenthalt dort gehabt, letztendlich waren es aber acht, weil das Flugzeug Verspätung hatte.

Der Flug nach Costa Rica verlief dann ziemlich ereignislos, bis auf ein paar Turbulenzen.

Ich bin froh, dass das mit dem Flug letztendlich geklappt hat, da ich eigentlich zwei mal eine Einverständniserklärung von meinen Eltern gebraucht hätte, dass ich alleine Fliegen darf…

In Frankfurt meinte der Mann, der mich nach der Einverständniserklärung gefragt hatte, „dass er mir mal glaubt, dass meine Eltern wissen, dass ich nach Costa Rica fliege“, deshalb bin ich dann auch in Costa Rica durchgekommen.

In Costa Rica wurde ich von meinen Gasteltern abgeholt. Sie sind sehr nett, meine drei Gastschwestern sind auch sehr nett. Manchmal ist es ein bisschen schwierig mit meiner Gastfamilie zu reden, weil sie wenig Englisch können und ich wenig Spanisch. Meine Gastfamilie hat vier Hunde, einer ist noch ein Welpe. Wir wohnen in einem kleinen Dorf, die Gegend ist sehr schön! Hier gibt es viel Natur. Die letzten beiden Tage hat es die meiste Zeit geregnet. Trotzdem waren wir viel draußen, auch im Regenwald, wo ich schon ein paar Fotos machen konnte. Gegessen haben wir bisher so eine Art Pfannkuchen, Reis und Bohnen und Ei.