Weitere Unterschiede:
– Das Telefon klingelt hier am Wochenende auch gerne mal um halb sieben.
– Im Bus gibt es statt Halteknöpfen Halteschnüre.
– Gemüse wird hier nicht roh gegessen, ich wurde ausgelacht, weil ich Paprika und Karotte roh gegessen habe.
– Im Supermarkt gibt es eine größere Auswahl an Kaffeesorten als an Teesorten.
– Viele Leute denken, warum auch immer, dass Englisch und Deutsch dieselbe Sprache ist und nicht zwei verschiedene.
– Der 15. Geburtstag wird hier richtig groß gefeiert. Viele Leute werden eingeladen und es wird ein Fotograf engagiert.
– Wäsche wird hier kalt gewaschen, die Waschmaschinen sind hier ganz anders als in Deutschland.
– Es werden hier keine Spülmaschinen benutzt, jedenfalls nicht in diesem Haushalt. Hier wird alles von Hand gespült, mit festem Spülmittel.
– Karten mischen können hier ganz viele Leute nicht.
– Es kann auch „gefühlt“ niemand zwischen einer sechs und einer neun auf einer Karte unterscheiden.
– Ich glaube, hier kommt es fast nie vor, dass Eltern sich getrennt haben und an verschiedenen Orten wohnen. Jedenfalls habe ich es noch von niemandem hier mitbekommen.
– Ich habe hier noch keinen richtigen Gemüsegarten gesehen. Ich glaube Gärtnern ist hier weniger verbreitet als in Deutschland. Dabei würden die Pflanzen bei dem Klima sicher gut wachsen.
– Sätze werden hier benutzt, die ich noch nie so in Deutschland gehört habe, z. B. “ In Ländern wo es Jahreszeiten gibt…“
– Der Fernseher läuft dauerhaft.
– Essen tut hier jeder wann er will und nicht gemeinsam.
– Wenn ein Text in der Schule gelesen wird, wird mindestens 70% markiert. Meine Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland würden echt die Krise bekommen.
– Die Schüler_innen sind auch im Unterricht dauerhaft am Handy und versuchen noch nicht mal es heimlich zu machen. Es wird nicht nur Musik gehört und Spiele gespielt, es werden sogar Serien geschaut und Youtube-Videos geschaut. Wenn jemand aufgefordert wird das Handy wegzulegen ist eine häufige Antwort: „Ich muss aber noch die Nachricht fertig schreiben, die ist sehr dringend!“
Was sich hier in der Zwischenzeit verändert hat:
Meine Gastschwester Rachel, mit der ich bisher eine Klasse besucht hatte, hat seit dieser Woche die Schule gewechselt. Jetzt gibt es keinen Grund mehr für mich, in die neunte Klasse zu gehen. Ursprünglich war ich nämlich in derselben Klasse wie Rachel, damit sie mich mit dem Spanisch unterstützen kann. Ich wechsle morgen in die elfte Klasse, inzwischen verstehe ich nämlich genug Spanisch und langweile mich im Unterricht. Deshalb bin ich schon gespannt, ob es mir in der elften Klasse gefällt und ob ich dort auch Neues lernen kann. Die Leute dort machen auf jeden Fall einen netten Eindruck!