Übernachtung im Zelt

Wir wollten schon einmal im Zelt übernachten, dann regnete es aber, weshalb wir uns dagegen entschieden.

Jedenfalls kam die Idee gestern nochmal auf. Erst hatten wir vor im Garten zu übernachten, aber dann entschieden wir uns doch für einen Platz in der Nähe vom Haus auf einem Berg.

Als wir anfingen das Zelt aufzubauen, war es schon dunkel. Hier wird es nämlich schon um ungefähr halb sieben dunkel. Es hat aber trotzdem gut geklappt. Das Zelt war praktisch so ein ganz normales Standardzelt, mit zwei Zeltstangen die sich in der Mitte kreuzen. Was mich aber wunderte war, dass es nur mit vier Heringen festgemacht wurde, statt mit vielen, eben nicht nur an den Ecken, sondern auch an den Kanten.

Jedenfalls aßen wir nach dem Zeltaufbau erst mal zu Abend, meine Gastfamilie lernte Kartoffelauflauf kennen, das gibt es hier nämlich nicht.

Nach dem Abendessen gingen meine drei Gastschwestern und ich nach oben, machten ein Feuer und spielten James (das ist ein Kartenspiel, das man in Teams spielt).

Meine eine Gastschwester, Tracy, ging danach runter zum Haus, weil sie lieber dort übernachten wollte. Sie dachte, ihr Hund wäre schon vorausgegangen, es stellte sich aber heraus, dass er sich im Zelt verkrochen hatte…

Es war ein bisschen eng und ein bisschen kalt im Zelt, trotzdem schlief ich eigentlich ganz okay, bis um zwei Uhr nachts, da wachte ich auf, weil das Zelt plötzlich viel kleiner war und mich auch etwas am Kopf kitzelte.

Meine Gastschwester, Valeria, wachte auch auf und wir machten Licht. Es stellte sich heraus, dass die eine Zeltstange aus ihrer Öse herausgerutscht war, deshalb war das Zelt in sich zusammengesunken und eine Aufbewahrungstasche im Zelt, die normalerweise oben hängt hing mir ins Gesicht, das war also was mich so gekitzelt hatte…

Wir beschlossen dann das Zelt abzubauen und im Haus weiterzuschlafen. Von außen sahen wir dann, dass auch einige Heringe sich gelöst hatten. Ich vermute, das hängt mit dem Wind hier zusammen. Hier ist es sehr windig, insbesondere auf einem Berg.

Wir bauten also das Zelt ab und trugen alles herunter, was wir vorher mit zweimal hochgehen getragen hatten. Dementsprechend war es nicht einfach. Wir sind wohl mehr runtergerutscht als gelaufen. Erst fiel Valeria hin, dann Rachel und nicht weit vom Haus entfernt stolperte ich in ein Kuhle und fiel ebenfalls hin. Um zum Haus gelangen muss man über einen Zaun steigen oder an einer anderen Stelle unten durch kriechen. Normalerweise krieche ich unten durch, aber in diesem Fall ging es nicht, da ich viel auf dem Rücken hatte und nicht durchgepasst hätte. Also stieg ich über den Zaun, Valeria warnte mich noch, dass es besser ist an der anderen Stelle drunter durchzukriechen, aber ich wusste nicht warum…

Ich sah nichts, deshalb machte ich einen falschen Schritt in ein Loch, das ein Weg ist, den normalerweise die Hunde benutzen. Ich wusste zwar irgendwie schon, dass das existiert, aber mir war es in dem Moment nicht bewusst. Ich rutschte also mitten in der Nacht im Dunklen in ein Loch. Ich bin zum Glück wieder raus gekommen… Als wir dann schließlich beim Haus ankamen, war es schon fast drei, wir hatten für den Weg, der normalerweise vielleicht fünf bis zehn Minuten braucht fast eine Stunde gebraucht (inklusive Zeltabbau), es kommt mir ziemlich lang vor, ich weiß echt nicht, was wir da gemacht haben.

Im Haus hatten wir dann alle Hunger, ich habe eine Karotte gegessen, die anderen beiden eine Mandarine (hier ist man kein Gemüse roh…). Ich glaube, mir hat selten eine Karotte so gut geschmeckt. Ich war echt sehr hungrig von der ganzen Anstrengung.

Danach konnte ich auch richtig gut schlafen, bis acht Uhr morgens. Ich glaube, ich habe hier noch nie so lange geschlafen, oft wache ich um fünf Uhr hier auf, weil es dann halt hell ist und weil es auch meinem Schulrhythmus entspricht. Ich freue mich schon immer, wenn ich mal bis sechs Uhr oder sogar bis halb sieben schlafen kann. Aber acht, das ist wirklich rekordverdächtig! (:

Lagerfeuer beim Zelten

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