Essen, Praktikum und Jícara

Essen

Im folgenden Text werde ich meine Erfahrungen mit dem Costa ricanischen Essen, die Unterschiede zum deutschen Essen und mein Wissen mit Euch teilen. ( :

Vorab lässt sich aber sagen, dass die verwendeten Lebensmittel, die Gerichte und wie gekocht wird, mit welchen Gewürzen und so weiter, extrem von der Familie abhängt. Aber ich denke, dass das in Deutschland genauso ist.

Brot

Die spanische Übersetzung für Brot ist „pan“, sowohl in Spanien, als auch in Costa Rica. Ich weiß nicht, wie das Brot in Spanien schmeckt, in Costa Rica ist es aber definitiv ganz anders als in Deutschland. Meistens ist Brot hier süß statt salzig. Das Brot hat auch nicht die typische Kastenform, sondern es ist meistens eher so wie ein Gebäck. Es ist auch weniger für Brotaufstriche geeignet, eher als eine Beilage zum Kaffeetrinken. Diese Art von Brot wird hier in der Regel selbstgemacht, gekauft wird Toastbrot. Ich habe bisher noch keine einzige Bäckerei gesehen. Brot wird überwiegend in Supermärkten verkauft, aber in einer deutlich geringeren Auswahl als in Deutschland.

Ich persönlich bevorzuge das deutsche Brot. Ein Brot, das dem deutschen vergleichbar ist, ist hier sehr schwer zu finden …

Der Hauptgrund, warum es hier kaum (oder gar keine) Bäckereien oder Geschäfte gibt, die eine große Auswahl an Brot anbieten ist vermutlich, dass es hier einfach nicht so häufig gegessen wird.

Hauptnahrungsmittel: Reis und Bohnen

Hauptnahrungsmittel sind hier offenbar Reis und Bohnen. Die Costa Ricaner_Innen essen noch mehr Reis und Bohnen, als wir Brot. Bei einigen Familien sind Reis und Bohnen drei mal am Tag und sieben mal in der Woche Hauptbestandteil des Essens oder sogar der einzige Bestandteil.

Pfannkuchen und Arepas

Die costa-ricanische Art Pfannkuchen zu machen nennt sich Arepas. Ich würde aber sagen, dass sie eher Pancakes ähneln. Sie sind sehr dick und ein bisschen größer als Pancakes. Die Zutaten entsprechen denen in Deutschland: Mehl, Milch, Eier und Zucker. Einige Leute benutzen auch Backpulver. Das wundert mich – ich weiß nicht, wie ihr Pfannkuchen macht, aber ich bin mir relativ sicher, dass wir zu Hause kein Backpulver dafür benutzen.

Optional kann natürlich Kakaopulver, Nüsse, Rosinen oder Haferflocken dazu gefügt werden. (:

Obst und Gemüse mal anders

Bestimmt kennt ihr alle, mindestens vom sehen, Kochbananen. Ich hatte in Deutschland noch nie Kochbananen probiert. Hier sind Kochbananen aber eine wichtige Zutat für mehrere Gerichte, süß und salzig. Oft wird „Plátano“ (costa ricanisches Spanisch für Kochbanane) einfach nur angebraten und sie ist eine Beilage für Reis und Bohnen. Es gibt aber auch einige Gerichte mit Plátano: Ein Beispiel dafür ist „Empanada“, das ist praktisch ein Plátanopüree, dass zu Taschen geformt wird, die mit Käse, Paprika, Zwiebeln, Bohnen etc. gefüllt werden können. Lecker!

Cashewnüsse

Ich wusste bevor ich nach Costa Rica kam nicht, wie Cashewnüsse wachsen, über der Erde an einem Busch oder Baum oder eher wie Erdnüsse an den Wurzeln…

Jetzt bin ich jedenfalls bestens informiert, hier gibt es nämlich viele Cashewbäume. Die Cashewnüsse wachsen über der Erde. Der Cashewbaum hat Früchte meist gelb oder rot und an jeder Frucht wächst eine Cashewnuss, die in einer harten Schale ist und zusätzlich von einer Haut umgeben ist. Wenn man beides entfernt hat, dann muss man die Cashewnuss aber immer noch anbraten. Ich verstehe jetzt, warum Cashewnüsse so teuer sind. Der Grund ist nicht nur der Arbeitsaufwand, sondern auch die spärliche Ernte pro Baum: Die Bäume haben kaum Früchte: Wenn ich von der Anzahl der Bäume ausgehe, die ich bisher gesehen habe, dann – denke ich – bräuchte man wirklich eine riesige Fläche, um nur eine Tüte Cashewnüsse vollzubekommen. Meistens sind auf so einem Baum nämlich nur sehr wenige Cashews drauf. Aus diesem Grund und dem großen Aufwand der mit der Nuss verbunden ist, wird hier wohl immer nur die Frucht gegessen. Ich habe auch schon eine Cashewnuss probiert, aber es hat mich überhaupt nicht überzeugt.

Kakao

Auch beim Kakao habe ich was neues gelernt: Die Kakaofrüchte tragen Samen im Inneren und dieses Kakaosamen besitzen jeweils eine Art Fruchtfleisch. Es ist weiß und essbar. Ich finde, dass es ein bisschen wie Vanillepudding schmeckt.

Hier eine Liste weiterer leckere Lebensmittel, die ich vor Costa Rica nicht kannte

  • Yucca: Yucca ist die Wurzel eines Baumes. Diese wird geerntet, wenn der Baum ca. 1,50m bis 2m groß ist. Die Wurzel hat eine braune, dunkle Schale, die abgeschält wird. Das Innere der Wurzel ist weiß, das wird dann gekocht, so wie z.B. Kartoffeln. Es werden auch viele Speisen damit gemacht, die ich sonst als Kartoffelgerichte kenne. Beispielsweise Yuccabrei, das ist so etwas ähnliches wie Kartoffelpuffer – aber natürlich mit Yucca und es wird salzig zubereitet. Was mir sehr gut schmeckt ist ein Gericht, bei dem Yuccabrei mit Käse und Gemüse gefüllt wird und dann angebraten wird. Das sieht ein bisschen aus wie Maultaschen, schmeckt aber ganz anders…
  • Es gibt hier jede Menge Obst- und Gemüsesorten, die ich noch nicht kannte. Ein Beispiel dafür sind Mimbros. Sie sind sind längliche, grüne Früchte, die direkt am Baumstamm wachsen. Sie schmecken süß, sauer und gleichzeitig „bitzelig“.
  • Brotfrucht: Die Brotfrucht ist mit der Jackfrucht verwandt (falls ihr die schon kennt). Hier gibt es jede Menge Bäume, die ganz voll hängen mit Brotfrüchten. Es sind grüne, stachelige Früchte, die ungefähr einen Durchmesser von 20 cm haben. Ihr Geschmack ist relativ neutral, deshalb eignen sie sich für salzige und süße Gerichte und man kann sie bei der Zubereitung lecker würzen. Beispiele für Gerichte mit der Brotfrucht sind: Brotfruchtchips, Brotfrucht in der Pfanne angebraten, Brotfrucht als eine Zutat von Picadillo (das ist ein Mittelamerikanisches Gericht, bei dem verschiedene Gemüse ganz klein geschnippelt und angebraten werden) und Brotfrucht süß zubereitet, gekocht in einer Soße aus Zucker und weihnachtlichen Gewürzen.

Praktikum

Ich habe ja schon in einem Blogeintrag davon erzählt, dass ich gerne hier jetzt Praktika machen will. Da viele Orte immer noch geschlossen sind oder keine Praktikant_innen nehmen wegen Corona, war es nicht so einfach was zu finden. Aber jetzt habe ich jedenfalls einen Praktikumsplatz bei einer Praxis für alternative Medizin. Die sind hier spezialisiert auf Neurofeedback. Ich wusste vorher nicht was das ist, auch wenn es angeblich in Deutschland bekannt ist, weil es dort erfunden wurde…

Bei Neurofeedback werden die Gehirnwellen untersucht. Anhand dieser Wellen, kann man herausfinden, welche Gehirnareale zu stark und welche zu schwach arbeiten. Mit einem bestimmten Training, das hier gemacht wird, kann man praktisch das Gehirn trainieren, so dass letztendlich die Gehirnareale (wieder) miteinander kommunizieren und es weder eine Über-, noch Unterfunktion gibt..

Jícara

Ich habe ein neues Hobby entdeckt! (:

Hier gibt es so eine Art riesige Nüsse, deren Schale aus Holz ist. Wenn man sie durchsägt und aushöhlt, kann man das Äußere dekorieren. Siehe Fotos:

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